In der Vermarktung im Internet, genauer gesagt in den Streaming-Diensten, soll die Zukunft liegen. So zumindest ist derzeit die Hoffnung bei den Verantwortlichen in der DFL und bei den Vereinen. Denn die TV-Sender ziehen sich immer mehr zurück, aktuell überlegt sich die ARD mit ihrer Plattform „Sportschau“, ob es noch zeitgemäß ist, so viel Geld der Beitragszahler auszugeben. Bei der ARD gehen die Meinungen weit auseinander und im Augenblick sind es die Stimmen gegen die Sportsendungen, die das Oberwasser haben. Mit der Übertragung der UEFA Champions League lässt sich im Free-TV kaum ein Gewinn erzielen. RTL probierte dies ausgiebig mit allem, was dem Sender zur Verfügung stand. Selbst Günter Jauch konnte als Zugpferd das Ruder nicht in Richtung Gewinne herumreißen. Für die Sendergruppe aus Köln ist es damit völlig klar: Fußball lohnt sich im Free-TV nicht. Zumindest solange nicht, wie die Preise der Übertragungsrechte in solch astronomischen Höhen sind. Auch der Pay-TV Sender Sky wird immer kreativer im Platzieren von Werbeanzeigen. Wer sich noch erinnern kann: In den Anfängen, als der Sender noch Premiere hieß, galt das Werbeversprechen „keine Werbeunterbrechungen“. Dieses Versprechen sollte die Zuschauer anlocken. Davon ist nun immer weniger die Rede. Doch, all dies nützt nichts. Denn die Werbeeinnahmen deckeln kaum die Kosten. Was also tun?
Wer denkt, dass die Liga nun mit den Preisen runtergehen wird, der hat sich geirrt. Denn die Zukunft wird kaum noch bei den klassischen TV-Anstalten gesehen. Egal ob Free- oder Pay-TV, beide gelten intern bereits als Auslaufmodelle. Darum sind keinerlei Zugeständnisse geplant. Die immensen finanziellen Erfolge von YouTube, Netflix und ähnlichen Anbietern haben bei den Vertretern der Bundesliga Begehrlichkeiten geweckt. Bereits bei der nächsten Versteigerung der Übertragungsrechte, so die Hoffnung der Bundesliga, soll einer der Internetgiganten die Schatulle öffnen und Beträge überweisen, die die Herzen höher schlagen lassen. Denn im Netz wird sehr viel Geld mit exklusiven Inhalten verdient. Dazu gehören, neben Sport und Film, natürlich auch das Spiel, ein Beispiel wären die USA, nähere Infos hier zu finden. Dabei soll nun künftig mitverdient werden.
Für die Fans könnte dies ebenfalls Vorteile bringen, da sich dadurch die Kosten senken ließen. Ein Netflix Abo ist doch deutlich günstiger als ein Komplettpaket von Sky. Gleichzeitig sind die Inhalte von Netflix, YouTube und anderen bestens für den Konsum via Smartphone und Tablet optimiert.
Es ist eine Wette auf die Zukunft. Wie lange lassen sich Verträge mit immer höheren Summen abschließen? In England und in Spanien scheint noch kein Ende in Sicht, darum glaubt auch niemand, dass Deutschland sich auf einen Rückgang einstellen muss. Im Gegenteil, mit der neuen Übertragungstechnik 5G ist es dann für wirklich jeden möglich, die Spiele von überall ruckelfrei zu sehen. Dies sollte zwar rein theoretisch auch schon mit 4G und LTE möglich sein, aber die Realität ist leider oft eine andere. Es wird sehr spannend sein zu sehen, wohin die Reise geht. Für das klassische TV sieht es alles andere als rosig aus.
Den Verantwortlichen von ARD und ZDF kann dies fast egal sein. Sie können sich immer darauf berufen, dass sie bei den hohen Preisen aufgrund der Verantwortung gegenüber den Beitragszahlern nicht mitgehen wollen. Für Sky wird es dagegen deutlich schwieriger, einen möglichen Ausstieg aus der Bundesliga zu erklären. Es könnte einen dramatischen Verlust von Abonnenten nach sich ziehen, so etwas wird an der Börse gar nicht gerne gesehen. Eine einsetzende Negativspirale gilt als nicht unwahrscheinlich.