Anlässlich seines Rücktritts als Präsident des FC Bayern München hat der langjährige Manager und Macher des Rekordmeisters dem Vereinsmagazin tiefe Einblicke in seine Zeit als Funktionär der Münchner gewährt. Dabei gab er so manches preis, was bislang den Fußballfans unbekannt war. Dass da so manche Fußball Anekdoten ans Tageslicht kommen, verwundert natürlich nicht.
Als Jupp Heynckes gehen musste und Sören Lerby kam
Vorgeschichte: Trainer Jupp Heynckes wurde nach einer sportlichen Krise 1991 nach zwei Meistertiteln entlassen und durch den ehemaligen Spieler Sören Lerby ersetzt, zweifellos ein Fehlgriff.
Hoeneß meinte dazu, er hatte damals keine Chance, den Strömungen gegen Heynckes etwas entgegenzusetzen, obwohl er wusste, dass diese Entlassung ein Fehler ist. Nach der ersten Mannschaftssitzung mit dem neuen Trainer wusste er gleich, dass es schiefgeht. Lerby konnte stundenlang über Fußball diskutieren, aber nicht vor zwanzig Spielern, da kam gar nichts.
Scholl, Ribery und Schweinsteiger
Zu diesen Spielern hatte Hoeneß ein ganz besonders freundschaftliches Verhältnis.
Denn diese Spieler, so Hoeneß, hatten ein ganz besonders feines Näschen für Emotionen. Das kann man nicht lernen, das muss man einfach haben.
Der gescheiterte Transfer von Ruud Gullit
Anfang der 1990er-Jahre waren die Bayern bemüht, mit dem niederländischen Superstar Ruud Gullit einen internationalen Top-Spieler vom AC Mailand nach München zu holen.
Zusammen mit Franz Beckenbauer reisten sie nach Mailand. Gullits Butler empfing sie, denn er selbst schlief noch. Sie waren sich bald einig und flogen mit ihm nach München. Dort absolvierte er erfolgreich den Medizincheck, schlief in seinem Haus, immer noch war alles bestens. Am nächsten Morgen flog er zurück, um noch mit seiner Frau zu sprechen. Dann kam plötzlich eine überraschende Absage.
Die schönste Zeit
Die war, als Anfang 2013 Pep Guardiola als Trainer verpflichtet wurde. Jupp Heynckes, damals Trainer, war sauer darüber und ließ ihn das auch spüren. Aber dann pushte er sein Team erst recht zum Triple. Das war damals Fußball vom Feinsten, schwärmt Hoeneß.